Und zwar schaute ich aufs vergangene Wochenende zurück und fragte mich, ob es nicht besser wäre, einfach gar nichts besonderes mehr mit den Kindern zu machen, da das Besondere nur grad ein paar Augenblicke lang besonders ist und dann, dann finden sie ja schon wieder: Und was kommt als nächstes?

seufzte gestern eine leicht frustrierte Rita Angelone, deren Blog „Die Angelones“ zu meinem täglichen Znünikafiritual gehört.

Muss es denn das Besondere sein?„, habe ich mich beim Lesen gefragt und meine Antwort lautet ganz klar Nein. Ein Bisschen Langeweile ergibt manchmal ganz spezielle, wundersam besondere Momente der Kreativität oder der Versunkenheit, ein kleiner Trip aus dem Hamsterrad hinaus – und plötzlich wird der Alltag selbst wieder ganz besonders.

Eine ganze spezielle kleine Flucht aus dem alltäglichen „boulot-dodo“-Gefühl heraus finde ich jeweils, wenn ich für eine halbe oder eine ganze Stunde die Führung meinem Sohn überlasse und versuche, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Und dabei wird sie plötzlich wieder frisch und neu, wie nach einem Frühlingsregen, wie frisch gestrichen. Ein Zweijähriger hört Dinge und sieht Sachen, an denen wir Erwachsenen unaufmerksam vorbei gehen würden und wenn man sich ausnahmsweise vom Kind leiten lässt, darf man sie wieder entdecken. Dadurch wirkt die Welt sofort reicher.

Ein von einem Zweijährigen geleiteter Nachmittagsspaziergang gehört heute für mich zu den besten Ultrakurzferien, die es überhaupt gibt. Man kann sich richtig auf sein Kind und dessen Interessen einlassen, lernt es besser kennen und wird selber ein kleines Momentchen lang wieder zu einem kleinen Kind.

Was gibt es Erholsameres?

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