…der länger als ein paar Wochen zu seinen Kindern geschaut hat, darüber gleich ein Buch veröffentlichen? Offenbar schon.

Allein unter MütternUnter dem Titel „Allein unter Müttern: Erfahrungen eines furchtlosen Vaters“ verarbeitet der Historiker und Journalist Tillman Bendikowski seine diesbezüglichen Traumata.

Obwohl durchaus amüsant geschrieben und mit einer Prise Humor gewürzt, bietet das Buch das übliche Mütterbashing: Übermuttis allenthalben, die dem kinderbetreuenden Mann ans Leder bzw. ans Baby wollen, und sich wie Hyänen auf die armen Aussenseiterinnen stürzen, die doch nichts mehr wünschen, als dazu zu gehören.

Ich suche nun seit drei Jahren nach diesen Übermuttis, habe sie aber bisher nicht gefunden. Vielleicht gehe ich ihnen einfach besonders effizient aus dem Weg?

Es gibt keinerlei Verpflichtung, seine Tage in Babymassage und Babyschwimmen zu verbringen, und wem dieser Schuh nicht passt, soll es doch einfach lassen. Deshalb wird man noch lange nicht zur Aussenseiterin.

Es gibt auch keinerlei Verpflichtung, allein deshalb, weil man unter anderen Errungenschaften im Leben auch noch ein Kind ins Leben begleitet, mit allen anderen Menschen, die dies ebenfalls tun, gut auskommen zu müssen. Dieser Anspruch ist es dann auch, der mir sauer aufstösst: Nur weil ich blond bin, muss ich doch nicht alle Blondinen mögen?

Mich würde interessieren, woher dieser Anspruch kommt? Mütter können alle sein: von jung bis alt, dick bis dünn, klein bis gross, „Schulversager“ bis Habilitation, und neuerdings sogar weiblich und männlich. Da hält man es doch einfach, wie sonst überall im Leben: Man umgibt sich mit den Menschen, die einem gut tun und die anderen lässt man links liegen.

Oder darf man das als Mutter nicht?