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Heute früh sind sie also abgefahren. 25 Fünf- und Sechsjährige auf dem Weg ins erste Schullager ihres Lebens. Etwas ängstlich waren sie, aber gleichzeitig freudig erregt. Vor Aufregung gabs bereits vor dem Abfahren eine Prügelei. Die ersten haben ihre Fresspäckli* schon im Mamataxi geöffnet und im Fussraum verteilt. So muss das sein!

Zurück blieben die Eltern, nach dem fröhlichen Winken betreten herumstehend, mit sorgevollen Gesichtern. Die eine oder andere Mutter ein Tränchen verdrückend.

So klein sind sie noch, unsere Söhne und Töchter und doch schon so gross. Fahren ins Schullager! Das Gefühl ist fast dasselbe wie an dem Tag, als die Kleinen erstmals in den Schulbus einstiegen: Ein Bisschen Stolz, ein Bisschen Sorge, und ganz viel Nostalgie und Freuen-Betrauern eines weiteren Schrittes von uns weg, in Richtung Erwachsenwerden.

Gestern Abend noch konnte Kurzer kaum einschlafen und bat mich eindringlich, doch bitte mitzukommen. Er möchte schon gehen, aber nicht ohne mich, er könne doch nicht ohne seine Mama schlafen und überhaupt.

Im Lager werden sie töpfern, Sport treiben, spielen, gemeinsam kochen und essen, vielleicht im Neuenburgersee baden, wenn Zeit und Wetter es erlauben. Sie werden Neues lernen, Abends mit ihren Schlaftieren im Schlafsack im Massenlager liegen, Fresspäckli leeren, und vielleicht etwas Heimweh haben.

Und morgen Nachmittag werde ich einen Kurzen abholen gehen, der innerhalb eines und eines halben Tages mehrere Zentimeter gewachsen und selbständiger geworden sein und einiges zu erzählen haben wird. Ich freue mich darauf!

 

* Fresspakete: Erfahrungsgemäss geben Eltern ihren Kindern für zwei Tage Lager mit Vollpension und einer Übernachtung Fressalien für ungefähr vierzehn Tage in der Wildnis mit („wat mutt, dat mutt“ sagte meine Oma Luise seelig)