Letzte Woche ging es um Bienen und darum, wie in der Natur alles zusammenhängt. Diese Woche steht schon wieder ein Umweltthema auf unserer Leseliste und zwar das Abholzen des Regenwaldes, Tierschutz, Tierliebe und Nächstenliebe im weiteren Sinn.

Die Geschichte

Irgendwo weit weg ist ein Wald, wo die Bäume so hoch sind, dass sie fast bis zum Himmel reichen.

„In einem dieser grossen Bäume hängt ein Faultier und schläft. Die Blätter streichen ihm über den Rücken und die Sonne scheint ihm auf das Fell. Das Faultier kennt keinen gemütlicheren Platz auf der Welt. Es braucht von keinem anderen Ort zu träumen. Es träumt nur vom Flüstern der Blätter und dem Schaukeln der Āžste.“

Das Faultier ist glücklich, denn es ist genau dort, wo es hingehört und tut das, was es am liebsten tut: Schlafen.

Aber eines Tages wird der Baum gefällt. Die anderen Tiere flüchten, so schnell sie können – doch das Faultier schläft weiter.

„Es träumt davon, wie man den Baum aus seinem Wald heraus trägt. Es träumt von einem Schiff, auf dem ganz viele Bäume liegen, nebeneinander und übereinander. […] Was für ein seltsamer Traum, denkt das Faultier.“

Aber schon bald muss das Faultier feststellen, dass es gar nicht geträumt hat. Es erwacht in einer Schreinerei. Um nicht zersägt zu werden, muss das Faultier seinen Baum loslassen. Es wartet auf seinen Baum, doch als der nicht zurückkommt, sucht es nach ihm und findet lauter Tische und Stühle. An einem der Stühle erkennt es ein Astauge seines Baumes und…

„…schneller als für Faultiere üblich, schlingt das Faultier seine Arme gleich zweimal um den Sitz. Denn ob sein Baum nun ein Stuhl ist oder der Stuhl sein Baum – nie wieder will es ihn loslassen.“

Und das Faultier hält sich fest: Im Möbelgeschäft, als Pauls Vater den Stuhl kauft und nachhause trägt, als Pauls Familie Abendbrot isst, und als Paul eigentlich schlafen sollte. Paul weiss, was Heimweh ist und er will dem Faultier gerne helfen und schliesslich verpackt er den Stuhl mit dem Faultier in einem Karton und schickt ihn zurück in den Urwald.

Mein Fazit

Bei diesem Buch bin ich aus dem Jööööö-Modus kaum herausgekommen. Das kleine Faultier ist so herzig und ausdrucksstark gezeichnet, dass mir beim Vorlesen die Tränen in die Augen stiegen. Die Geschichte selbst ist zwar sehr überspitzt, aber mein Sohn (5.5 Jahre) konnte sie gut verstehen und findet es gemein, dass den Tieren im Urwald einfach ihr Zuhause weggenommen wird, damit wir hier Möbel bauen können. Über den Stuhl im Regenwald konnte er sich köstlich amüsieren.

„Als das Faultier mit seinem Baum verschwand“ ist eines der schöneren Bücher, die ich in diesem Jahr in die Finger bekam und ich empfehle es gerne allen weiter, die ihren Kindern Umwelt- und Tierschutzthemen auf charmante und amüsante Weise näher bringen möchten. Wobei diese Hintergrundthemen mit dem Kind angeschnitten werden können, aber nicht müssen, denn die Geschichte funktioniert auch, wenn sie für sich alleine steht.

„Als das Faultier mit seinem Baum verschwand“ von Oliver Scherz und Katja Gehrmann
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Steckbrief

Klappentext:

„Die wahrhaft abenteuerliche Reise eines Faultiers, das um die halbe Welt reist, weil es sich niemals von seinem Baum trennt…“

„Als das Faultier mit seinem Baum verschwand“
Oliver Scherz (Text) und Katja Gehrmann (Illustration)
Beltz & Gelberg, Weinheim und Basel, 2015
ISBN 978-3-407-82067-9

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