Da ich zur Zeit kaum zum Bloggen komme, hier ein paar Gedankensplitter, die es im letzten Monat immerhin bis in die Entwürfe geschafft haben.

 

Schlimme Dinge passieren. Eine 17jährige starb von einem Tag auf den anderen an einer unbekannten Krankheit. Ein junger Familienvater liegt nach einem Gehirnschlag aus heiterem Himmel im Koma auf der Intensivstation, seine Frau und Töchter wissen nicht, wie weiter. Die Kinder im Dorf bleiben natürlich nicht unberührt und stellen vielen Fragen, die nicht immer einfach zu beantworten sind.

~~~

Daneben herrscht ungebremste Freude, weil meine Cousine, die wie eine kleine Schwester für mich ist, ein Baby erwartet. Ich kenne mich kaum wieder, bin total aus dem Häuschen deswegen und gebe ihr eine Million ungefragter Gratistipps, was ich natürlich niemals tun wollte, aber ich kann mich einfach nicht zurückhalten.

~~~

Ich habe das Bedürfnis, Raum zu schaffen und bringen Kisten- und Säckeweise Zeugs weg, das sich im Laufe der Jahre angesammelt hat. Wie ein Vakuum saugt der dadurch entstandene Raum jedoch neues Zeug an, das vor allem der Kurze mir täglich hier anschleppt. Ein Nachbar zieht um und stellt seine Dinge vor die Tür mit dem Vermerk „zu verschenken“ und mein Sohn findet immer neue Monstuositäten und Abscheulichkeiten behaltenswert. Ich frage mich, von wem er das Irgendwann-werde-ich-das-Ding-gut-gebrauchen-können-Gen wohl geerbt hat?

~~~

Das Wetter ist unglaublich sonnig und warm für die Jahreszeit. Wir sitzen immer noch im T-Shirt im Garten. Bis Ende Monat muss die Werkstatt ausgeräumt sein und der Mann verbringt viel Zeit mit Packen und Anhänger fahren. Ich hänge dafür umotiviert im Eisstadion und schaue dem Kurzen beim Hockeytraining zu. So zwischen 8 und 12 Stunden meiner wöchentlichen Lebenszeit verbringe ich zur Zeit auf diesen unbequemen gelben Stühlchen und tröste mich mit Kuchen über die Ungemach hinweg, was meinen Diätberater in den Wahnsinn treiben wird.

~~~

Wir sind ehrlich froh über die Sonne und hohen Temperaturen, weil unsere Zentralheizung immer noch kaputt ist und der Hausbesitzer es nicht fertig bringt, sie endlich mal zu ersetzen.

~~~

Überhaupt drehe ich am Rad: Ein grosser Auftrag, die Vorbereitung der Swiss Blog Family, und die ganze, wirklich die ganze Familien- und Haushaltsarbeit hängt im Moment an mir. Weil ich ja flexibel bin, mich anpassen und organisieren kann, und notfalls auch nachts und am Wochenende arbeiten. Der Mann kann aus Gründen gerade gar nichts übernehmen, auch er ist über beide Ohren ausgelastet und schlägt sich die Nächte um die Ohren. Dann lässt mich noch die Technik im Stich und ich merke, dass ich fünf vor einer Erschöpfungsdepression stehe. Also muss ich die Prioritäten umstellen, denn wenn ich zusammenklappe, ist auch niemandem geholfen.

~~~

Ich muss dringend an eine Gemeinderatssitzung und der Mann wird nicht innert nützlicher Frist zuhause sein, weil rein zufällig seine Projekte immer prioritärer als meine sind. Er macht es ja nicht mit Absicht, aber die Tatsache, dass jedes verdammte Mal ich es bin, die zurückstecken und sich vierteilen muss, kostet mich so verdammt viel Energie. Anyway, eine Lösung muss her und ich! stecke! nicht! wieder! zurück! Die Sitzung steht seit Wochen im Kalender. Also stecke ich den Kurzen in den Schlafanzug und setze ihn vor eine DVD, stelle den [eafl id=“6013″ name=“Amazon – Time Timer“ text=“Time Timer“] (Werbelink) auf eine halbe Stunden und verlasse das Haus. Als ich nach der Sitzung nachhause komme, ist der Mann noch immer nicht da, aber der Kurze hat sich gut an die Anweisungen gehalten und schläft jetzt tief und fest. Ich platze fast vor Stolz! (und ein Bisschen Wehmut, weil er schon wieder ein Stück gewachsen ist)

~~~

An Halloween zieht der Kurze mit seinen Kumpels los, während der Mann und ich die Werkstatt fertig ausräumen. Alles ist Gut.