Kurzer wächst langsam aber sicher aus seiner Baby-Autoschale heraus. So fuhren er und ich kürzlich in einen dieser grossen Baby-Zubehör-Märkte mit guter Auswahl, um die verschiedenen Auto-Kindersitze durchzutesten. Über die Auswahl und den Kauf von Auto-Kindersitzen liessen sich seitenweise Abhandlungen schreiben, so komplex ist das Angebot, die „Pros“ und „Kons“, die Check- und Prioritätenlisten. Die sind hier und jetzt aber nicht das Thema.

Nein, das Thema ist die „Spielecke“. Schlimmer als die Quengelwaren gleich bei den Supermarktkassen standen dort die verschiedensten Fliwatüts (vor allem „tüts“!) in Reih und Glied, alle zum Ausprobieren für den motivierten Säugling. Rote, grüne, gelbe, eines leuchtender, bunter und lauter, als das andere, heischen sie um Aufmerksamkeit. Junior war begeistert. Er drückte mit zunehmender Begeisterung jeden Knopf, jeden Hebel und jede Taste, die er finden konnte. Das war ja fast so gut, wie Mamas Handy, Telefon und Computer zusammen!

Ich verdrehte die Augen aber die freundliche Verkäuferin hatte – trotz meines Tragetuchs! – noch nicht verstanden, dass ich zu diesen alternativen Ökomamis gehöre, die in den Händen ihres Kindes lieber Holz- als Plastikspielzeug sehen (noch lieber Rollgabelschlüssel aus einer korrekten Inox-Legierung, aber mach das mal jemandem verständlich). Sie führte mich zu einem Gestell mit tausenden von Fliwatüts in allen Farben und Variationen. Steuerrädchen, Autöchen, Telefönchen, Tierchen, Häuschen,…. Es gab nichts, was es nicht gab, nur bunter und lauter als in  Wirklichkeit! Kurzem fiel vor Staunen der Schnuller aus dem Mund.

Die Begeisterung hielt etwa 10 Minuten an, dann krabbelte er zurück zu dem hölzernen Lastwagen. Cleveres Kerlchen, weiss genau, was seine alte Mutter von ihm erwartet 🙂

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