Ich war ein Kind mit viel Fantasie. Zu viel, meinte meine Mutter oft, denn manchmal malte ich mir Dinge aus, die mir Angst machten. Stelle ich mir vor, meine Mama wäre schnell einkaufen gegangen, ich hätte, um das Warten zu verkürzen, derweil die Geschichte von den Sieben Geisslein gelesen, und kurz darauf hätte es an die Tür geklopft – mir wäre es ganz genau gleich ergangen, wie der kleinen Heule Eule aus dem Bilderbuch „Ich lasse niemand rein!“ von Paul Friester und Philippe Goossens, das diesen Herbst im Nord-Süd-Verlag herausgekommen ist.

Noch ganz in der Welt der Sieben Geisslein vertieft, mag die kleine Heule Eule nicht glauben, dass ihre Mutter da klopft und keinen Schlüssel dabei hat. Ausserdem hat sie ja versprochen, niemandem die Tür zu öffnen. Die Mutter weiss nicht, was tun und die kleine Heule Eule heult (was denn sonst), denn sie wünscht sich unbedingt ihre Mutter zurück aber hat Angst, dass der, der da klopft, ein böser Wicht ist, der sie fressen will.

Einer nach dem anderen kommen die Waldbewohner vorbei und wie im richtigen Leben geben sie gute Ratschläge ab, von denen keiner funktioniert. Erst der Rabe hat schlussendlich die rettende Idee.

Was meint die Zielgruppe?

Kurzer – er ist jetzt 5 Jahre und 2 Monte alt – findet es schon ein wenig dumm von der kleinen Heule Eule, ausgerechnet „Der Wolf und die sieben Geisslein“ zu lesen. Sie hätte vielleicht besser etwas anderes gespielt, bis Mama zurückkommt. Er selber wäre mitgegangen oder zu einem Kumpel spielen gegangen, weil er nicht so gerne alleine ist.

Aber auf Nachfrage findet er es gut, dass die Heule Eule ihr Versprechen gehalten hat und die Mama hätte vielleicht vorher studieren sollen, wie sie wieder reinkommt. Vielleicht hätte sie einen Schlüssel mitnehmen sollen.

Dann wollte er noch wissen, ob der kluge Rabe „Abraxas“ heisse.

Mein Fazit

Paul Friester erzählt eine Geschichte, bei der sich die Kinder schon recht früh die Angst der kleinen Eule nachfühlen können (erst recht, wenn man ihnen vorher die Geschichte vom Wolf und den Sieben Geisslein erzählt hat).

Die Illustrationen von Philippe Goossens sind ihrerseits überhaupt nicht furchteinflössend. Die Figuren mit ihren runden Augen sehen alle freundlich aus, die Farben sind warm und die Stimmung der Bilder insgesamt sehr angenehm. Das Buch kann also gut auch Kindern in die Hand gegeben werden, die über viel Fantasie verfügen und sich damit manchmal selber Angst machen.

Ich kenne leider den ersten Band der Reihe nicht, habe mir aber erzählen lassen, dass die Waldbewohner, die vorbeikommen, um Mutter Eule zu helfen, alte Bekannte aus „Heule Eule“ seien und die Kinder sich über das Wiedersehen sehr freuten.

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Informationen zum Buch

Klappentext

„Lass niemanden rein, wenn ich nicht da bin!“, sagt Mama Eule zur kleinen Eule.
Und das nimmt die kleine Eule ziemlich ernst!
Dumm nur, wenn es Mama ist, die draussen klopft…“

„Heule Eule. Nein – ich lasse niemand rein!“
Paul Friester und Philippe Goossens
NordSüd Verlag, Zürich, 2014
ISBN 978-3-314-10235-6
Altersempfehlung des Verlags: 3 Jahre

Coverfoto: Heule Eule Nein ich lasse keinen rein
Paul Friester und Philippe Goossens: Heule Eule Nein ich lasse keinen rein

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