(Diese Rezension wurde mir diktiert von Super-Hulk, 8 Jahre alt)

Handlung

Als erstes ist das einfach ein ganz normales Passagierschiff. Nachher ist es eine Autofähre gewesen. Nachher ist es ein Fischerboot gewesen. Und nachher ist es ein ganz normales Schiff gewesen aber das kaputt gegangen ist und niemand konnte es mehr brauchen.

Zuerst ist da dann eine reiche Familie und die hatten ein schönes Leben. Und dann haben sie viele Sachen gekauft. Und nachher wurde das Haus noch kleiner. Und dann mussten sie nochmal in den Hafen zügeln. Und nachher ist ein Mann gekommen der hat sie verjagt.

Und nachher hat es auch noch mehr Leute gegeben die nicht gewusst haben, wo sie wohnen sollen. Und die haben sich dann in dem grossen Schiff eingerichtet. Und sie haben das Schiff wieder schön gemacht und haben Blumen gesetzt. Und der kleine Bub mit dem Holzschiff ist jetzt erwachsen. Und nachher haben sie ganz viele Zelte auf das Schiff gestellt und es ist ganz farbig.

Was meint die Zielgruppe?

Die Geschichte gefällt mir gut. Eine Seite habe ich, die ich ganz gerne habe: Da, wo sie es als Fischerboot gebraucht haben. Weil ich selber eben gerne Fische und auch gerne Fische esse. Am liebsten Tintenfische und wir sagen immer Kraken zu den Meeresfrüchten, das ist lustig, weil Kraken eigentlich riesig sind und gar nicht auf der Pizza Platz haben.

Wo der Mann die Leute verjagt das finde ich ganz schlimm, aber da wo sie das Schiff wieder finden und eine Idee haben und aus dem Schiff ein Haus machen, das gefällt mir gut.

Mein Fazit als Erziehungsberechtigte

Was José Sanabria in „Wie die Zeit vergeht“ fertig bringt, ist hohe Literatur mit wenigen Worten und Bildern. Es ist keine spektakuläre Geschichte, die der Autor hier erzählt: Hier ein Schiff, dort eine Familie. Beide zuerst gemeinsam, danach separat, auf dem absteigenden Ast, bis beide ganz unten sind, die Familie und das Schiff.

Die zu Beginn bunten Farben werden immer trister und dunkler, bis zu dem Punkt wo es heisst: „Es waren einmal Menschen ohne Obdach und ein verlassenes Schiff“. Hier ist der Tiefpunkt erreicht, es kann nur noch aufwärts gehen und die Geschichte eine positive Wendung nimmt – von da an mischen sich auch wieder Farben in die Grautöne, auf jeder Seite ein paar mehr.

José Sanabria zeigt am Beispiel des Schiffes und der Familie die Zyklen des Lebens, Abstieg und wieder Aufstieg von Familien, Ländern, Zivilisationen. Kurzer hatte einiges nachzudenken und zu diskutieren, aber mir scheint, Thema blieb für ihn zu gross, irgendwie zu wenig greifbar und das Buch hat ihn nicht annähernd so lange beschäftigt, wie dasjenige über den Koffer des Herrn Benjamin aus demselben Verlag.

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Steckbrief

„Ein prächtiges Schiff segelt stolz der Sonne entgegen.
Doch mit der Zeit verliert es seinen Glanz und verrostet schliesslich im Hafen. Als die Menschen im Dorf verarmen, besinnen sie sich auf das alte Schiff und finden auf ihm ein neues Zuhause.
José Sanabrias wunderbare Geschichte ist eine Reise durch die Zeit und zugleich eine Metapher für die Vergänglichkeit des Glücks.“

„Wie die Zeit vergeht“
José Sanabria, aus dem Spanischen übersetzt von Gabriela Stöckli
NordSüd Verlag Zürich, 2016
ISBN 978-3-314-10294-3
Empfohlenes Alter: ab 6 Jahren

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