Ich müsste wieder mal was schreiben.

Sollte noch dies und das erledigen, machen, tun.

Aber der Winter ist diese Zeit. Seit Jahren diese Zeit für mich. Man könnte sagen: Irgend etwas ist immer… aber seien wir ehrlich: „Etwas“ ist immer nur dann wenn ich nicht akzeptiere, was tatsächlich los ist.

Im Winter ruht die Natur, ziehen sich die Säfte in die Wurzeln zurück um dort Kraft zu sammeln. Diese unglaubliche Kraft, die es im Frühlig braucht, um neue Knospen auszutreiben, Āžste und Blätter wachsen zu lassen. Ruhezeit. Kurze Tage, lange Nächte.

Auch wir Menschen sollten ruhen, oder doch wenigstens einen Gang zurückschalten. Aber nein, das tun wir natürlich nicht. Im Dezember legen wir gleich noch einen drauf, mehr Tempo, mehr Stress, mehr Aktivität, mehr Besuche, mehr Ausgehen, weniger schlafen.

Und wundern uns dann, wenn im Januar plötzlich gar nichts mehr geht. Eine Erkältung jagt die nächste, die Grippe haut uns von den Füssen und wenn wir endlich wieder einigermassen funktionieren, schleppen wir uns an den Schreibtisch, um wenigstens die dringendsten Pendenzen abzuarbeiten. Und bäm, kommt schon der nächste Virus um die Ecke.

Irgend etwas ist immer.

Wenn dann den Frühling endlich kommt, freut man sich, loszulegen und diese Schaffenskraft des neuen Jahreskreises reisst einem mit. Aber man mag nicht. Ist zu müde. Muss sich erholen. Kriegt vor lauter schläfrig sein kaum etwas auf die Reihe.

Wie alt muss ich eigentlich noch werden, um zu akzeptieren, dass der Winter die Zeit im Jahr ist, während der man einen Gang zurückschalten sollte?

 

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