Diesen Fragebogen verwende ich schon so lange, um meinen Jahresrückblick zu strukturieren. dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, wo er ursprünglich herkam. Hier, bitte schön, meine diesjährigen Antworten:

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?

Die Antwort hängt davon ab, wie viel ich geschlafen habe. Irgendwo zwischen 5 und 8, so ungefähr.

2. Āžusserliche Veränderungen?

Just me – unplugged!

Ich bin 48 geworden und die Falten um die Augen werden tiefer. Neuerdings trage ich meine Haare offen und ich färbe sie auch nicht mehr, da ich die Mischung zwischen Aschblond, Platinblond und ordinärem Grau sensationell spektakulär finde. Ernsthaft!
In diesem hohen Alter stehe ich auch mehr und mehr zu meinen Kleidungsspleens, insbesondere habe ich wieder angefangen, Totenkopfmuster auf der Kleidung und Federn im Haar zu tragen.

3. Wirtschaftliche Veränderungen?

In diesem Jahr habe ich mich intensiv mit Finanzen befasst und ganz besonders mit dem Thema Anlegen, Aktien, Aktienfonds, solche Dinge. Darüber habe ich sehr viel gelesen und Kurse besucht, leider habe ich nicht so oft darüber bloggen können, wie ich mir gewünscht hätte. Ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, wie wir den Kurzen ans Thema Geld heranführen könnten und darüber habe ich auch einen oder zwei Artikel geschrieben.

4. Berufliche Veränderungen?

Ich bin immer noch gerne selbständig und möchte daran nichts ändern. Eine zusätzliche 20%-Anstellung könnte unsere Monatsenden entlasten und uns besseren Schlaf verschaffen.
Neu sind meine Deutsch-Konversationskurse hinzugekommen, aber ich weiss noch nicht, ob ich damit weiterfahren möchte oder nicht. Wie es jetzt ausschaut, könnt ihr auf buchstabensalat.ch nachschauen.
Mein Projekt hyperaktiv.rocks – das Onlinemagazin mit Ressourcen für Familien mit hyperaktiven Kindern wächst langsam und gemächlich. Ich wünschte, ich könnte dort mehr Zeit investieren und ich wünschte, es fänden sich noch weitere Autor(inn)en, die Lust zum Mitschreiben haben. Die Seiten decken ein wichtiges Bedürfnis ab und hätten eine grössere Reichweite mehr als verdient. Das Magazin soll übrigens nicht unendlich wachsen oder das grosse Geld bringen, sondern einfach nur die Betriebskosten decken und den Autor(innen) ihre Texte fair bezahlen. Denn bei diesem Projekt geht es mir nicht um den Gewinn sondern darum, das Leben dieser Familien positiv zu beeinflussen.

Da ich im Sommer fast in ein Burnout geraten wäre, muss ich meine Arbeitsweise neu organisieren und mein Angebot besser strukturieren. Zudem hat sich die Betreuungssituation verändert, und nächstes Jahr wird da gleich wieder einiges anders werden. Irgendwie ist nie genug Zeit, um all die tollen Ideen umzusetzen, die ich hüte.
Mehr Einkommen bei gleichen Zeitaufwand wäre das Ziel, aber bisher habe ich den ultimativen Trick noch nicht gefunden, wie das zu bewerkstelligen sein könnte.

5. Gesundheitliche Veränderungen?

Seit Längerem lasse ich mich mit Erfolg von einer auf Burnout-Prävention spezialisierten Psychologin begleiten. Leider hat nun meine Krankenkasse die Kostengutsprache dafür widerrufen, mit der Begründung, das sei ja „nur Coaching“. Dank dieser Therapeutin konnte ich mir viele neue, gesündere Gewohnheiten antrainieren, insbesondere was mein Pausenmanagement betrifft.
Eine dermatologische und eine gynäkologische Sorge konnte ich bereits Anfang des Jahres erfolgreich eliminieren, so dass ich danach diesbezüglich den Kopf frei hatte. Es waren nicht die vermuteten Wechseljahre, sondern Eisenmangel. Da muss ich jetzt halt noch ein paar Jährchen durch. Jänu.
Wegen der durchgestandenen Depression im Sommer und Herbst hat erneut meine Fitness gelitten und die Kilos sind wieder hoch statt runter.

6. Die tiefste Einsicht

Ich wollte, ich könnte da jetzt was Tiefsinniges hinschreiben. Aber „von nichts kommt nichts“ trifft mein Jahresthema wohl am besten. Und „wenn nicht ich, wer dann?!“ liegt gleichauf mit „wenn nicht jetzt, wann dann?!“

7. Der hirnrissigste Plan?

Den Kurzen zuhause zu unterrichten, obwohl ich weiss, dass ich keine gute Lehrerin bin, und obwohl ich weiss, dass ich das gar nicht will.

Und im grössten Regen ein Grillfest zum 10. Geburtstag des Kurzen zu organisieren im Wissen, dass nicht alle Gäste in der Waldhütte Platz haben.

8. Die gefährlichste Unternehmung?

Ein paar Feuerchen im Wald, zu mehr hat’s nicht gereicht.

9. Best-Of 2019

Das beste Essen: Rösti mit Käse, von meinem 10-jährigen Sohn gekocht. Ganz allgemein mag ich fast jedes Essen, das ich nicht selber kochen muss. Das Kochen ist mir in den letzten Jahren nämlich etwas verleidet.

Das beeindruckenste Buch: Ich kam in diesem Jahr kaum zum Lesen, deshalb exemplarisch ein Kindersachbuch, das ich auch für mich hilfreich fand: Ein Hund namens Money. Und ein schönes Buch über die Liebe und den Frieden: Am Boden des Himmels.

Der ergreifendste Film: Das war die Vorpremiere eines französischen Filmes, in dem es darum ging, wie Eltern nach dem Tod eines Kindes den Mut zum Weiterleben finden: J’ai décidé de vivre.

Die beste CD: Songbook von Stephan Eicher und Martin Suter.

Das schönste Konzert: Das Weihnachtskonzert der Schule des Kurzen, an dem dieser zum ersten Mal mit der elektrischen Gitarre aufgetreten ist.

Die beste TV-Serie: Alt, aber goldig, habe ich erstmals Doc Martin geschaut. Ich mag die Geschichten über den schrulligen Doktor in einem schrulligen Dorf mit schrulligen Menschen irgendwo in Cornwall.

10. In diesem Jahr zum ersten Mal getan?

An einer TV-Produktion mitgearbeitet (als Dolmetscherin). Den Kurzen selbst unterrichtet. Einen Spielplatz geplant und das Fundraising dafür organisiert. Einen Deutschkurs gegeben. Einen Vortrag über Social Media gehalten. E-Gitarre gespielt. Die Pomodoro-Methode für mich entdeckt. Intervall gefastet. Jemandem mit dem Anwalt gekommen.

11. Nach langer Zeit wieder getan?

Gitarre gespielt. Flöte gespielt. Velotouren mit der Familie gefahren. Budgets erstellt und Haushaltsbuch geführt. Alleine wandern gegangen. Eine Bewerbung geschrieben und in einem Vorstellungsgespräch für meine Interessen eingestanden.

12. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen

Die Geldsorgen. Die gesundheitlichen Sorgen Anfang Jahres. Die wiederholten Erkältungen seit Oktober und die Magen-Darm-Grippe am Tag vor Weihnachten. Die Schulprobleme des Kurzen. Den Rausschmiss des Kurzen aus der Tagesschule. Sorgen um meinen Bruder. Sorgen um meine Mutter. Das Fast-Burnout und die Erschöpfungsdepression im Sommer/Herbst.

13. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte

Dass Kurzer in die Regelschule gehört und diese auch schaffen kann, wenn man nur den Stress rausnimmt. Dass ich diese anti-burnout Begleitung wirklich dringend benötige. Und dass unser Dorf diesen Spielplatz braucht.

14. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe

Ein halbes Jahr Teilzeit-Homeschooling. Ob es das Schönste war, weiss ich nicht, aber es war das, das mir das grösste Opfer abverlangt hat.

Und die Organisation einer Cousinade für Kurzens 10. Geburtstag. Er hätte sich so sehr gewünscht, dass Brüder und Schwestern mit ihn seinen Geburtstag feiern würden, also haben wir ihm kurzerhand (fast) alle Cousins und Cousinen ersten und zweiten Grades einberufen.

15. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat

Für mich alleine mitten im Wald, schön versteckt, einen eigenen kleinen Picknickplatz mit Holzstühlen angelegt, wo ich hingehen kann, um in Ruhe alleine nachzudenken.

16. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat

„Geh schlafen, ich kümmere mich darum“

17. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe

„Alles wird gut“

18. Meine Lieblingsblogs des Jahres

Ich habe momentan andere Prioritäten, lese aber regelmässig alle neuen Artikel von Nieselpriem und von Mama arbeitet. Diese zwei begleiten mich seit Jahren, deshalb kann ich sie wohl guten Gewissens als Lieblingsblogs bezeichnen.

19. 2019 war mit einem Wort

Wechselhaft bewölkt, aber insgesamt positiv.

20. Zum Vergleich: Die Fragebogen der letzten Jahre