Es ist lange her, dass ich mir eine Nacht um die Ohren schlug, um „nur noch das nächste Kapitel“ zu lesen. Und das nächste… und noch eins.

Elizabeth Zott, die Protagonistin in Bonnie Garmus’ Erstlingsroman, ihre Tochter Madeline und der Hund namens Halbsieben sind so coole Typen, dass ich unbedingt erfahren musste, was ihnen als nächstes passiert.

Die Geschichte

Elizabeth Zott ist eine hochbegabte junge Chemikerin, die Anfang der 1960er Jahre lebt und studiert. Trotz grosser Widerstände schafft sie es, ihr Studium abzuschliessen. Aber als Kind ihrer Zeit hat sie keine Chance, zu promovieren und in die Forschung zu gehen. Das wäre nämlich ihr grösster Wunsch.

Immerhin findet sie eine Anstellung in einem Forschungsinstitut, arbeitet dort aber mehr oder weniger als Labortechnikerin und nicht als Chemikerin. Als sie den Star-Forscher und Nobelpreiskandidaten Calvin Evans kennenlernt, sieht dieser ihr Potenzial als Wissenschaftlerin. Prompt verliebt sie sich in ihn. Die meisten Menschen um sie herum können mit der nonkonformistischen Art des Paares schlecht umgehen und intrigieren gegen sie.

Nach einem schlimmen Unglück verliert Elizabeth ihre Arbeit und muss das Institut verlassen. Sie setzt ihre Forschungen zuhause in ihrer Küche weiter. Als alleinerziehende Mutter geht ihr jedoch irgendwann das Geld aus, und sie muss jede Arbeit annehmen, die sich ihr bietet.

Als erfolgreiche Fernsehköchin hat sie sich zum Ziel gesetzt, den amerikanischen Hausfrauen etwas über Chemie beizubringen. Auch hier hat sie aufgrund ihrer kompromisslosen Art mit Widerständen zu kämpfen, ihr Produzent, ihre Nachbarin und der Trainer ihres Rudervereins halten jedoch loyal zu ihr.

So viel sei verraten: Am Ende klären sich alle Missverständnisse auf.

Mein Fazit

„Eine Frage der Chemie“ hat alles, was ich mir von guter Unterhaltungsliteratur wünsche: Grosse Gefühle, einen intelligenten Plot, originelle Hauptpersonen, sympathische Sidekicks, fiese Bösewichte, eine Handvoll überraschende Wendungen, eine Prise Feminismus und Gesellschaftskritik, eine wunderbare Liebesgeschichte und ein fulminantes Ende, bei dem alle das erhalten, was sie verdient haben.

Herrlich!

Rezension von Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie
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Bonnie Garmus: „Eine Frage der Chemie“

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Klappentext

„Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Ausser Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show „Essen um sechs“ wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände…“

„Eine Frage der Chemie“
von Bonnie Garmus, übersetzt von Klaus Timmermann, Ulrike Wasel
Piper Verlag, 2022
ISBN 978-3-492-07109-3

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Bezugsquellen

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