Ich lebe seit über 20 Jahren in der Region, die ich heute als mein Zuhause bezeichnen würde. 10 Minuten Autodistanz vom drittgrössten See der Schweiz, wo es an Wassersportmöglichkeiten nun wirklich nicht mangelt. Trotzdem fehlt mir das Aareschwimmen!
Aber regelmässig im Hochsommer, wenn es so richtig heiss wird und das Seewasser langsam aber sicher Pipitemperatur annimmt, da packt mich das Heimweh und ich sehne mich nach dem Sprung in die kühle Aare:
Ob ich diese Kulturelle Errungenschaft der Bernerinnen und Berner meinem Sohn nahebringen können werde? Oder wird er zum Seemenschen, wie es meine an einem See geborene und aufgewachsene Mutter zeitlebens geblieben ist?
Auf jeden Fall bin ich glücklich, dass wir hier überhaupt noch diese wunderbare Wasserqualität haben, die es erlaubt, in Seen und Flüssen schwimmen zu gehen!
Jöh, Kath, Du schreibst mir, einer Bernerin und seit Jahren angefressenen Aareschwimmerin, voll und direkt aus dem Herzen :)! Ich liebe die Aare, am liebsten vom Eichholz bis zum Marzili runter, füher, noch als Kinderlose unzählige Male mit dem Boot von Thun runter nach Bern inkl. unfreiwilligem Taucher bei der beühmt-beüchtigten Uttigen-Schwelle ;). Leider klappte es mit dem obligaten ersten Schwumm in diesem Jahr trotz (fast) Rekordtemperatur noch nicht :(. Ich hoffe, dass ich das so rasch wie möglich nachholen kann. Und nächstes Jahr will ich dann unbedingt mit den Kindern in die Aare – dann schwimmen sie noch besser und sicherer als sie es heute schon tun.
Schon vor ein paar Jahren habe ich meine Liebe zu meinem Lieblingsfluss in einem Gedicht zu Wort kommen lassen. Nun, um ein paar Zeilen ergänzt und „bereichert“, stelle ich es hier rein :):
Mi Aare z’Bärn im Summer
DâAare isch nid nur ä Fluss,
sondern ganz klar puure Gnuss!
Ãsi Aare isch dr Hit,
bi u froh, dass es se git!
Dr Bärner Summer isch ä Wucht,
u zâAareschwümme wird zur Sucht
Um sone chüehlen Aareschwumm
chunt ke ächte Bärner drum!
Ãb Maa oder Frou, gross oder chly,
für jede u jedi heissts itz: dry!
Ãb dick oder dünn, jung oder aut,
dâAare laht ke Bärner chaut!
Ãn Aareschwumm isch nid nur xung,
nei, är hautet ou no jung!
Nume dri u sich la triibe,
wett am liebschte drinne bliibe!
Sone Schwumm tuet mega guet,
eifach ine, sâbruucht chly Muet!
Chum, nim Aalauf, mach de Sprung,
gump i dâAare mit viu Schwung!
Einisch drin, geits von allei,
vor luter Fröid wet i nüm hei!
Im Wasser schöpf i wieder Chraft,
dâAare isch mi Läbenssaft,
mis Ãberläbenselixier
u füscher aus ä Stange Bier!
Ãb sunnig, heiss oder dückend schwüehu
än Aareschwumm isch zâhöchschte Gfüehu!
Am beschte geit das nachem Bügu,
denn hani zâGfüeuh, i heigi Flügu!
Ir Aare tueni richtig schwäbe
u schauten ab vom Autagsläbe.
à Schwumm i däm chüehle Nass
isch für au ä grosse Spass.
Eichouz â Marzili u wieder zügg
u gringsvorah vor Schönoubügg
Mit em Boot vo Thun uf Bärn,
ja so Usflüüg het me gärn!
DâAare isch Erholig puur,
besser aus ä Höhekuur!
Viel Spass beim Lesen :)!
Liebe Güsse und wer weiss, vielleicht mal zusammen bei einem erfrischenden und verdienten Aareschwumm – das wär doch öpis :)!
Liebi Güessli
Andrea :*
Danke für das tolle Gedicht! Ja Du, die Zeiten, die wir damals im Eichholz verbracht haben, gehören zu meinen schönsten Jugenderinnerungen. Feuerchen, gute Musik, Trommeln, ein Fässli Gurtenbier und ab und zu ein Aareschwumm…