Normalerweise vermeide ich es, Samstags einzukaufen. Diese Woche ging es jedoch nicht anders. Der Lange sittete das Baby und unverdrossen machte ich mich auf den Weg in die Bezirkshaupt“stadt“ mit den drei Supermärkten. Normalerweise vermeide ich das Einkaufen mit Kind, dafür beobachte – und bewundere! – ich gerne die anderen Eltern, die den Nerv dazu haben.
Tragebilanz: Himmeltraurig. Ein einziges armes Würmchen hing verkehrt in einem Babybjörn und baumelte mit resigniertem Blick durch die Gegend. Daneben zahlreiche Maxi Cosis an diversen Armen oder auf Einkaufswägen gestellt (wieso trägt man sein Kind in so einem Ding statt auf dem Arm?).
Erholsam für die Augen der Aufmerksamen Mutter im Freigang – wenn auch nicht für die leicht genervten Angestellten des Supermarktes – war ein Papa, der mit zwei Kleinkindern zwischen den Aktionstischen Verstecken spielte.
Ein weiterer Blickfang war eine Mutter mit einem einmonatigen Winzling mit einem dieser modernen Kinderwagen, bei denen die Auto-Baby-Schale direkt auf das Chassis geklipst wird. Wie von einer Wespe gestochen drehte sie mit ihrem elend weinenden Baby Runde um Runde vor den Kassen – sie wartete offenbar auf ihren Begleiter – und schüttelte und rüttelte dabei schschschsch-Geräusche von sich gebend am Griff des Kinderwagens. Wohl wissend, wie empfindlich übermüdete Neumütter mit vermeintlicher Kritik umgehen – sogar dann, wenn es sich nicht um Kritik, sondern um einen wohlwollend gemeinten Tipp handelt – liess ich es bei der Frage nach dem Alter des Heulzwerges bewenden und wies dessen Mutter nicht darauf hin, dass Körperkontakt zu seinem Baby – Hand auf den Bauch, oder sogar Kind aus dem Wagen heben und auf den Arm nehmen – in so einer Situation wohl die effizientere Option gewesen wäre, als die Schüttelei.
Das war natürlich erst die Aufwärmrunde. Kaum stand ich selber an der Kasse, kam die Topaktion des Tages über den Lautsprecher:
„Der Besitzer des Autos Nr. ………. soll sich SOFORT zu seinem Auto begeben, dort schreit ein Baby.“
Der Stimme im Lautsprecher war ihre Wut und Empörung anzuhören. Zahlreiche Augenbrauen gingen bei der Meldung in die Höhe. Eben so zahlreiche einkaufende Eltern suchten Blickkontakt zu Anderen, um ihre Meinung über das nachlässige Elternteil auf nonverbalem Weg kund zu tun. Innerhalb von Sekunden haben sich so sämtliche Einwohner des Kaffs, aus dem ich komme, miteinander gegen das unbekannte Elter solidarisiert. Und wir alle konnten uns für einen kleinen Moment als bessere Menschen fühlen….
Gestern war übel heisses Wetter zumindest in Bern. Ich würde mich ehrlich nicht wagen, ein Kleinkind im Auto zu lassen. Hunde und Babies sterben auf die Art.
Und dann für die Nusche, würde man bitte sehr die Fachausdücke mit Links versehen, damit unsereins auch teilhaben kann. Was um Himmelswillen ist Babybjörn, ist das so etwas wie ein kleiner Björn Borg Tennisspieler? Und Maxi Cosi, kann man das essen, al Pesto oder a la Bolognese? Braucht man dazu noch Salz?
Aha, wie die Jungmutter ihren Zwerg schüttelt, statt zu betatschen: da bin ich ja froh, hat die Kat mich jetzt belehrt. Dann weiss der max das schon im voraus besser.
Noch mehr Tipps werden mit viel grossem Dank entgegengenommen bei: https://maxwort.wordpress.com/2010/09/02/babykochen-mit-tick-trick-und-track/comment-page-1/#comment-11679
Was ist ein „unbekannter Elter“?
Oh, Sie haben natürlich recht. „Das Elter“ sollte es heissen 😉
Ich hab’s gleich korrigiert, danke für den Hinweis.
@Kat
Also, danke für die Links. Für mich sieht das Maxo Cosi eher wie ein Autokindersitz aus. Habe ich da etwas verpasst. Das Ding in der Migros herumschleppen, wäre sogar einem als breitschultrigen, gross gewachsenen richtigen Mann wie mir zu umständlich.
Ui, ui, ui Kat
Auf meiner Blogstatistik sehe ich, dass meine Leser viel Zeit haben. Sie schauen bei der Mamma vorbei, die leider keine Zeit zum Bloggen hat. Wir freuen uns auf Ihre neuen Geschichten!