Erst neulich habe ich mich darüber beschwert, dass so viele Bilderbücher von sprechenden Tieren handeln. Und jetzt komme ich selber mit einem daher. Bei amazon.de schrieb ein Rezensent etwas von „wertvollen Werten vermitteln“ (von wegen, dass „man“ nicht pupst und wie ungesund, wenn man es sich verklemmt), aber echt, vergesst doch bitte für einen kurzen Moment das Vermitteln von Werten.
„In Büchern findet man keine Abenteuer mehr, sondern Lerngeschichten. Man lernt, wie man streitet oder teilt, wie man die Strasse überquert oder dass man nicht lügen soll. Wo lernt man aber, zu leben und nicht nur zu leben, sondern auch das Leben zu lieben?“ schreibt Eva Solmaz in „Sitz. Platz. Aus?“ (Seite 116)
Also. Weg mit dem Anstand, der Höflichkeit oder den gesundheitlichen Aspekten des Nicht-pupsens!
„Fritz Frosch pupst!“ist einfach nur witzig. Witzig erzählt, witzig gezeichnet und vom Thema her für Drei- und Vierjährige zu brüllen komisch.
Denn Fritz Frosch pupst. Pups. Pups. Puuuuuuups. Von Morgens bis Abends, bei jeder Gelegenheit, zuhause, beim Baden, in der Schule und beim Arzt. Bis sein Vater genug davon hat und ein Machtwort spricht – es aber bereits am nächsten Tag wieder bereut.
Fritz steckt im Dilemma und muss da irgendwie rauskommen. Da ruft sein Vater: „PUUUPS!“ und genau das tut er dann. Und wie!
Mein Fazit
Lustig. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit Sicherheit nicht das pädagogisch wertvollste Buch in unserem Regal, aber wisst ihr was? Ich erzähle es irrsinnig gern. Denn mir gefällt es, wenn Kurzer vor Lachen kaum Luft bekommt und sich fast in den Schlafanzug pinkelt.
Und die Zielgruppe?
Kurzer lacht beim Vorlesen und er lacht beim selber anschauen. Vor allem bei den letzten paar Seiten, als Fritz wie ein Ballon… und dann als sein Papa auch pupsen muss, das findet er zum Brüllen.
Und wenn ich aus dem Kinderzimmer sein Stimmchen höre, wie er sagt „allez, Häsu, furz, proute-proute!“ dann weiss ich, welches Büchlein der Schlafhase gerade vorgelesen bekommt.
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Klappentext
Fritz Frosch pupst pausenlos – beim Essen, beim Spielen und im Schlaf. Er kann sich einfach nicht beherrschen. Das sorgt für Probleme. Seine Familie leidet, und der Lehrer ist verstimmt, weil Fritz‘ Gepupse seinen Unterricht stört. Nicht mal der Froscharzt kann helfen. Als sich Fritz das Pupsen verkneift, schwillt er an wie ein Ballon und hebt vom Boden ab. Jetzt kann ihn nur noch ein grosser Pups retten ! Pupsen ist bei Kindern Dauerthema und übt eine grosse Faszination aus. Diese witzige Geschichte vermittelt ihnen, dass solche Körperfunktionen völlig normal sind. Nichts ist peinlich, solange man ihm mit einer Prise Humor begegnet.
„Fritz Frosch pupst“
Nord-Süd-Verlag, Zürich
Text und Illustrationen: Birte Müller
Gebunden
32 Seiten
vom Verlag empfohlen ab 4 Jahren, ich würde sagen auch früher: Ab Beginn der Pipikaka-Phase
ISBN 978-3-314-10207-3
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