„Getragen“ von Margarete Schebesch
Ich trug dich am Anfang in meinem Körper,
nirgendwo warst du mir näher als dort.
Unser Band wurde immer stärker;
dann warst du da – und warst plötzlich fort.Dann trug ich dich auf meinen Händen,
hielt dich behutsam erst, dann mit mehr Mut.
Ich lernte, dir meine Gedanken zu senden,
las deine Wünsche, und so war es gut.Später trug ich dich auf meinem Rücken
und hatte dich überall ständig mit dabei.
Unsere Gedanken bauten sich Brücken,
wir waren unzertrennlich, wir zwei.Nach vielen Jahren trage ich dich in meinen Gedanken,
zum Tragen bis du mir schon lange zu gross.
Doch unser Vertrauen gerät nie ins Wanken;
ich liebe dich, doch ich lasse dich los.
Margarete Schebesch hat noch zahlreiche andere, bewegende Gedichte geschrieben: https://www.schebesch.net/
Ach könnte ich die Zeit nur festhalten und geniessen.. werde ich sie noch sehen wenn sie gross sind?