Der März 2020? Diese paar Wochen, in der die Welt erschüttert wurde, eine Pandemie rund um den Globus Zehntausende von Opfern forderte, und die grösste Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg eingeläutet wurde. Mitteleuropa – inklusive der Schweiz – im Lockdown, obwohl so etwas doch sonst nur weit, weit weg passiert.
Nun sitzen wir da auf unseren Sofas und wissen nicht so recht, was geschieht und wie es weiter gehen soll. Auch ich bin im Schock. Anfang März dachte ich noch so, ok, ich bleibe ein bisschen zuhause und stecke mich nicht an, und in ein paar Wochen ist dann alles wieder beim alten. In der Zwischenzeit wollte ich viel bloggen und ein paar neue Marketing-Aktionen starten. Leider ist meine angepeilte Zielgruppe innerhalb von zwei Wochen trotz staatlicher Hilfe ziemlich ruiniert – ich bezweifle, dass jemand davon innerhalb für mich nützlicher Frist in Werbung und Kommunikation investieren wird.
Seit dem 14. März (dem Tag, an dem die Schulen geschlossen wurden) versuche ich irgendwie, im Homeoffice zu überleben und gleichzeitig den Kurzen zu unterrichten. Was ich davon halte, wisst ihr spätestens seit diesem Artikel. Ich habe seither ein halbes Dutzend Blogartikel angefangen, aber keinen einzigen fertig geschrieben. Dafür habe ich alles über Corona gelesen, das mir vor die Augen kam. Deswegen hier also ein paar kommentierte Links zum Thema des Monats. Das meiste aus der Perspektive der Soziologin, die irgendwo in meinem verwirrten Ich am Geeken ist – denn wer kann schon eine gesellschaftliche Zäsur aus nächster Nähe, quasi live, beobachten?
In den ersten Wochen der Krise sass ich vor dem Bildschirm wie ein Kaninchen vor der Schlange und ihnhalierte jedes Fitzelchen News zum Coronavirus, das irgend jemand in einer Sprache publizierte, die ich verstand. Ich war gar nicht mehr imstande zu filtern, was für mich relevant war oder gar gut für meine geistige Gesundheit. Dieser Artikel von der Universität Basel hat mir sehr geholfen, aus dieser Info-Manie herauszufinden: Neun Erkenntnisse aus der Psychologie, um jetzt gute Entscheidungen zu treffen.
Daniel Graf hat für die Republik nachgeforscht, was in der Literaturgeschichte über Epidemien und die Menschen, die sie erleben, zu erfahren ist. Ein paar Dinge sind überraschend, ein paar anderer weniger. Und fast alle können wir heute live beobachten: Die Krankheit der anderen.
Ich bin Unternehmerin und ich mag David Bowie. In diesem Artikel geht es darum, was wir auf individueller Ebene und als Anführer/innen von Bowie mitnehmen können, um aus dieser Krise nicht nur lebendig, sondern unter Umständen sogar gestärkt hervorgehen zu können: Was hätte uns David Bowie in der Covid-19-Krise geraten?
Unsere Regierung hat während dieser Krise uns als Bevölkerung ihr Vertrauen ausgesprochen und an unsere Vernunft appelliert. Ich finde das grossartig und es motiviert mich, meinen Teil beizutragen so gut ich kann. In diesem Artikel im Berner „Bund“ philosophiert Christoph von Werdt über die Beziehung zwischen den Werten der Freiheit und der Solidarität und über die Tatsache, dass sich diese mitnichten gegenseitig ausschliessen: Freiheit und Solidarität.
Die Re-Gnose des Zukunftsforschers Mathias Horx hat mir in diesen stürmischen Zeiten erstmal ein Werkzeug gezeigt, das man auch gezielt benutzen kann, um seine Selbstwirksamkeit wieder in den Blick zu bekommen. Ausserdem zeigt er die vorhandenen positiven Aspekte der aktuellen Krise auf (nein, gar nichts Esoterisches!): „Nichts wird so sein wie zuvor“.
Seit März hat die Digitalisierung aus der Notwendigkeit heraus einen Riesensprung nach Vorne gemacht und auch Menschen, die sich vorher nicht getraut haben, benutzen nun Werkzeuge wie Videokonferenzen oder kaufen über Online-Portale ein. Brigitte Ruckstuhl und Elisabeth Ryter haben im Tagblatt darüber geschrieben, wie bereits in früheren Zeiten Seuchen zu wissenschaftlichem, technischem und gesellschaftlichem Fortschritt geführt haben: Seuchen beschleunigten schon immer den Fortschritt.
Mit dem Ende der Epidemie wird die Krise nicht fertig sein, im Gegenteil: Da kommt noch etwas auf uns zu! Der Oliver Nachtwey, Professor für Soziologie der Universität Basel und Volkswirtschaftler spricht in diesem Interview mit der Republik über die Zusammenhänge zwischen Neoliberalismus, Austeritätspolitik, maroden Gesundheitssystemen und was wir von Covis-19 für die Zukunft der Politik und der Sozialstaaten lernen können: «Die Härte, mit der uns die Krise trifft, ist den FehlÃÂentwicklungen der letzten 30 Jahre geschuldet»
Diese Rubrik mit Lesenswerten Blogbeiträgen und Artikeln gehörte jahrelang zu den meist gelesenen Artikeln dieses Blogs. Da ich tagein tagaus enorm viel lese, habe ich mir fest vorgenommen, die gelesenen Artikel wieder mehr für Euch zu sammeln und zu kommentieren. Wenn Ihr wollt, könnt ich mir auch auf meinem Flipboard folgen, wo ich meine spannenden Bookmarks einsammle.
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