Monatsrückblick und kommentierte Linksammlung vom Februar 2022 plzmMonatsrückblick und kommentierte Linksammlung vom Februar 2022 28504d2e42e94b59a9eb53a03943351a

Seit Jahren präsentiere ich an dieser Stelle jeden Monat einen kleine Monatsrückblick und Links zu Artikeln und Blogbeiträgen, die mich im vergangenen Monat zum Nachdenken gebracht oder sonst beeindruckt haben.

Eben haben wir uns noch darüber aufgeregt, dass die Schweizer Regierung trotz irrsinnig hohen Ansteckungszahlen und steigenden Hospitalisierungszahlen sämtliche Schutzmassnahmen gegen Ansteckungen im öffentlichen Raum fallenlassen will und – zack – muss sich der Kontinent auf einen Atomkrieg, Hungersnöte und eine noch schlimmere Wirtschaftskrise vorbereiten.

Der Februar 2022 bei Mama hat jetzt keine Zeit

Das alles ging so schnell, dass die Themen von Anfang Februar schon fast in Vergessenheit geraten sind. Da gab es Abstimmungen (was waren schon wieder die Themen) und ich schrieb einen Artikel darüber, Wo ich mich vor eidgenössischen Abstimmungen informiere. Kein weltbewegendes Thema, dafür mit einem Grinsen geschrieben, von dem wir aktuell alle ein wenig mehr vertragen könnten: Der Säcke-Sack. Weil man davon nie genug haben kann, gab’s zudem eine kleine Rezension einer Biographie, von der ich selbst als Jugendliche gerne mehr gelesen hätte: Positive Vorbilder für Mädchen: „Woman Chief“ von Rose Sobol.

Dann drängte sich auch schon wieder die Politik in unseren Alltag und ich verspürte das Bedürfnis zu drei längeren Artikeln, wie man damit umgehen könnte:

Im Februar 2022 anderswo

Das Strässchen, auf dem die Autorin dieses NZZ-Artikels wandert, liegt ganz in der Nähe meines Wohnortes und ich bin dort auch schon entlang gelaufen. Unheimlich! Frauen, die noch nie ähnlich unangenehme Erlebnisse hatten, kann man an einer Hand abzählen. Ich frage mich, wie lange wir das noch für normal hinnehmen. Diffuse Gewalt: Das Spiel heisst „Macht ihr Angst“!

Etwas ganz anderes ist die Schweizer Reise des Engländers Thomas Coryay im Jahr 1608. Weit weg von der grossen Weltgeschichte und ein noch einige Jahrzehnte, bevor der Tourismus in der Schweiz losging, geben uns seine Beschreibungen Einblick in das Leben der normalen Menschen des 18. Jahrhunderts. Er schwärmt von Duvets, alten Waffen und den günstigen Preisen in Zürich: Eine Reise durch die Schweiz im Jahr 1608.

Im Könizbergwald wird ein achtjähriges Mädchen tot aufgefunden und es stellt sich heraus, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Als ob das nicht schlimm genug wäre, fallen die Journalistinnen und Journalisten in das Quartier ein, in dem das Mädchen gelebt hatte, und versuchen, aus den Anwohnerinnen und Anwohnern intimste kleine Details herauszuquetschen, um ihre „Storys“ damit zu würzen. In Fairmedia beschrieb eine Bewohnerin des Quartiers, wie sich das für sie anfühlte: Wenn Medienschaffende nach einem tragischen Vorfall anrücken.

Das Higgs-Magazin fast immer wieder Studien aus allen möglichen Wissenschaften zusammen, und ich lese mir dort leidenschaftlich kraut und rüben neues Wissen an. Das Abo von 10.- im Monat ist in Anbetracht der Qualität der Texte fast geschenkt! In einem der Artikel, die nicht hinter der Paywall liegen, geht es um Videospiele. Sogar Kurzer hat ihn überflogen. Sein Kommentar: „Siehst Du!“
Studie bestätigt: Action-Videospiele verbessern die Lese­fähigkeit

Die Diskussionskultur geht bachab und die Demokratie wird durch Desinformationskampagnen gezielt untergraben und ihre Grundwerte demontiert. Hier ein paar Überlegungen des Naturwissenschaftlers Gregor Dürrenberger, was man diesem Prozess entgegenhalten könnte. Lesenswert! Debatte um die Demokratie: Wir brauchen eine neue Öffentlichkeit.

Böse Fake-News, böse Verschwörungstheorien, machen alles kaputt, das uns wichtig und teuer ist. So tönt es momentan allenthalben. Deswegen hat mich dieser Artikel des Neurowissenschaftlers Sébastien Dieguez der Uni Fribourg im Magazin „Horizonte“ mit seinen versöhnlichen Tönen besonders beeindruckt: Verschwörungstheorien gehören zu unserer Kultur.

Themenwechsel. Im folgenden Artikel aus der „Republik“ geht es um Mensch und Natur. Genauer gesagt darum, dass der Mensch – ursprünglich Teil der Natur – den Bezug zu dieser total am verlieren ist. Es ist einfach nicht dieselbe Erfahrung, ob man einen Baum sieht, riecht, anfasst oder ob man ein Bild eines Baumes in einem Buch oder am Bildschirm betrachtet! Der Autor stösst jedoch nicht wie so viele andere ins Horn „Natur gut, Bildschirm schlecht“, sondern plädiert für die Wiederherstellung eines gewissen Gleichgewichts, ohne das wir als Menschen unsere eigenen Wurzeln verlieren und krank werden: Im Krieg gegen unser Wesen.

Gefällt Euch die Auswahl der Artikel? Welche haben Euch besonders beeindruckt und welche eher weniger?

Monatsrückblick und kommentierte Linksammlung vom Februar 2022
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