Während unseres Kroatienurlaubs im September ist mir erstmal aufgefallen, wie ungemein sprachbegabt unser Kurzer eigentlich ist. Im Alltag ist er ja zwei Sprachen ausgesetzt, Schweizerdeutsch (streng genommen Berndeutsch und Ausserrhodisch) und Französisch, daneben hört er regelmässig Hochdeutsch, Englisch und ein klein wenig Kroatisch. Er spricht aktiv Schweizerdeutsch und Französisch und übersetzt fliessend von einen ins andere. Aber erst während dieses Urlaubs, als er uns regelmässig auf Kroatisch sprechen hörte, ist mir aufgefallen wie er nun intuitiv Wörter und die im Zusammenhang erfasste Wortbedeutung aufnehmen und seinerseits benutzen konnte.
In Kroatien kauften wir unseren Salat, Gemüse und Obst täglich frisch am Stand von Mirjana, gleich an der Promenade neben dem Hafen, wo unser Boot lag. Jeden Tag beim aufs Boot gehen winkten wir freundlich und riefen „dobar dan“ (1) und sie rief eben so freundlich zurück.
Gegen Abend, wenn wir müde vom Baden und Nichtstun zurückkamen, hielten wir bei ihrem Stand, grüssten erneut mit „dobar dan“ oder „dobar veÃÂer“(2). Schon nach einem Tag plapperte Kurzer fröhlich nach: „dobar dan“ kam ihm fliessend von den Lippen.
Mirjana konnte vor Freude kaum an sich halten, so gut gefiel ihr der höfliche, charmante noch-nicht-ganz Vierjährige, der so niedlich grüsste. Sie lobte und pries ihn und schenkte ihm jedes Mal eine Frucht oder ein Bonbon, das sie unter dem Tisch hervorzauberte.
Nach zwei Tagen schon hatte Kurzer ihre Worte im Zusammenhang interpretiert und eingeordnet – und grüsste sie fortan statt mit „dobar dan“ mit einem jubelnden „Bravo! Dobar deÃÂko!“ (3)
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(1) Guten Tag
(2) Guten Abend
(3) Bravo! Guter Junge!