Max Velthuijs: „Das gutherzige Ungeheuer“ (Bilderbuch) 9ee2b4b783f4482eae14fd71008e878a Max Velthuijs: „Das gutherzige Ungeheuer“ (Bilderbuch) plzm

Manche Erinnerungen sind so tief vergraben, dass wir uns nicht mal mehr daran erinnern können, dass da noch eine Erinnerung ist. So ging es mir mit dem Buch „Das gutherzige Ungeheuer“ von Max Velthuijs: Als ich das Titelbild mit dem roten Ungeheuer sah, wirkte es so vertraut auf mich und erst als ich die Geschichte las, kam mir wieder in den Sinn, dass ich es im Kindergarten und in der Grundschule mehrmals ausgeliehen und gelesen hatte.

Das gutherzige Ungeheuer

„In einem kleinen Land am Rande der Welt lebten die Menschen friedlich und ohne grosse Sorgen. […] Die Zeit verging sehr langsam und eigentlich passierte nie etwas Aufregendes“.

Aber dann frisst jemand – oder etwas – die Kornfelder der Bauern leer. Die Menschen stossen auf ein feuerspeiendes Ungeheuer und da es Korn gestohlen hatte, will die Polizei es verhaften. Das mit dem Einsperren funktioniert nicht so ganz und auch die Zwangsrekrutierung des Ungeheuers für die Armee ist keine gute Idee, denn das Ungeheuer war ein Pazifist. Am Ende hat der Professor die Idee, ein Kraftwerk zu bauen, das Feuer in Elektrizität verwandelte und fortan versorgt das feuerspeiende Ungeheuer die Stadt mit Strom. Es erhält sogar einen Orden und wird zum Ehrenbürger ernannt.

Das gutherzige Ungeheuer und die Räuber

In der zweiten Geschichte – „Das gutherzige Ungeheuer und die Räuber“ – wollen Räuber das gutherzige Ungeheuer entführen und für viel Geld verkaufen. Sie hecken einen Plan aus, wie sie es einschläfern und dann auf einen Lastwagen verladen und zu sich auf die Räuberburg bringen wollen. Natürlich haben sie die Rechnung ohne die unglaubliche Kraft des Ungeheuers gemacht.

Derweil merken die Bürger der Stadt, dass das Ungeheuer verschwunden ist und machen sich auf die Suche nach ihm. Als sie es endlich finden, hat es die Räuber schon besiegt und die Polizei muss diese nur noch einsperren. Am Ende gibt es wieder ein grosses Fest und noch einen Orden für das Ungeheuer.

Mein Fazit

„Das gutherzige Ungeheuer“ und „Das gutherzige Ungeheuer und die Räuber“ wurden 1973 bzw. 1976 erstmals veröffentlicht. Tatsächlich sind die Geschichten etwas altmodisch, was ihnen aber nicht schadet – im Gegenteil.

Da werden die Bösen noch richtig bekämpft und eingesperrt und die Guten bekommen eine Belohnung. Niemand wird pädagogisch wertvoll mit rationalen Argumenten zum Umdenken bekehrt, sondern es geht mal wieder richtig handgreiflich zu und her.

Die Zeichnungen von Max Velthuijs sind einfach, bunt, mit grossen Flächen und wenigen Details. Gerade deshalb bleiben sie lange im Gedächtnis haften. Das Ungeheuer ist so typisch gezeichnet, das man es noch Jahrzehnte später wieder erkennt.

Neben den beiden Geschichten enthält das Buch auch noch ein Ungeheuer-Poster im Format A3.

Ich kann die Neuauflage der beiden „Gutherziges Ungeheuer“-Geschichten allen empfehlen, die gerne spannende Räubergeschichten mögen.

„Das gutherzige Ungeheuer“ von Max Velthuijs
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„Das gutherzige Ungeheuer“ von Max Velthuijs

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Steckbrief

„Eigentlich ist alles in Ordnung in dem kleinen Land am Rande der Welt. Bis plötzlich ein riesiges Ungeheuer auftaucht! Aber ist das grosse Tier wirklich so fürchterlich? Oder ist ein friedliches Zusammenleben vielleicht doch möglich?“

„Das gutherzige Ungeheuer – Zwei Geschichten“
Max Velthuijs
Hardcover
Nord Süd Verlag, Zürich, 2015
ISBN 978-3-314-10270-7
Altersempfehlung ab 4 Jahren

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