Seit es Menschen gibt, suchen sie Antworten auf die grossen Fragen des Lebens. Erst gab es Schamanen, dann Priester und Orakel. Und neuerdings gibt es Google, das die Ratsuchenden auf meinen Blog führt. Hier möchte ich den Ratsuchenden eine Stimme geben und sie eine kleine Strecke auf ihrem steinigen Weg begleiten.

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„ochsner fleisch“: Über diese Anfrage musste ich lange nachdenken. Ob wohl jemand die Metzgerei Ochsen gesucht hat? Oder ob es um die Entsorgung von Fleisch in einem Eimer der besagten Marke ging? Nach langem Nachdenken und Diskussionen mit lieben Menschen aus meiner Heimatstadt kam ich aber zum Schluss, das die Person, die durch ihre kryptische Anfrage auf mein bescheidenes Blog gespült wurde, in Wahrheit nach einer traditionellen Berner Mahlzeit gesucht hat. Vermutlich war es aber einfach die Schlachtplatte von Patent Ochsner, die Google zur Vermutung verleitete, es gäbe hier so etwas wie „ochsner fleisch“.

„wie machen wir ein baby“: Da gäbe es verschiedene Möglichkeiten. Also beispielsweise die Sache mit den Bienchen und den Blümchen. Oder der Storch. Störche sind immer gut. Moderne Eltern könnten auch auf technische Lösungen zurück greifen. Aber am allermeisten Spass macht immer noch die Mama-und-Papa-kuscheln-jetzt-zusammen-Sache. Ihr wisst schon. Etwas weniger witzig ist der Grund für den Referrer, nämlich meine Fehlgeburt, über die ich im Artikel „Babys machen“ geschrieben habe.

ich hab angst mutter zu werden“: Bis zu einem gewissen Grad ist das normal. Der Übergang vom Tochter sein zum Mutter werden ist nicht ohne. Dabei bleibt kein Stein auf dem Anderen und das Innerste wird nach Aussen gestülpt. Man fragt sich, ob man dieser Verantwortung gewachsen ist. Ob man das kann. Ob man eine gute Mutter wird. All das fragt man sich und noch viel mehr. Glücklicherweise hat man fast ein Dreivierteljahr, um sich mit der Idee anzufreunden. Und da man sowieso nicht mehr zurück kann – und viele hätten es sich in der ersten Panik gewünscht! – gewinnt man mit fortschreitender Schwangerschaft an Gelassenheit und an Vertrauen, dass man das Kind schon irgendwie schaukeln wird.
Hergeführt hat die Fragenden mein Artikel „Die Angst einer Mutter“ über den Tag, als mein Baby einen Atemstillstand hatte.

„wie erzieht man kinder“: der Dauerbrenner! Darüber sollte wirklich mal jemand ein Buch schreiben! Witz. Natürlich gibt es bereist unzählige Bücher zu dem Thema und über eines davon habe ich im Artikel „Endlich erklärt uns jemand, wie man Kinder richtig erzieht“ gelästert.

„ich bin eine wundervolle mutter“: Ja, das bist Du. Lass Dir von niemandem was anderes einreden!
Erst recht nicht von mir: Natürlich will ich eine perfekte Mutter sein!

„obst im arsch kostenlos“: I beg you pardon?!
Ich habe absolut keine Ahnung, welcher Artikel Google auf die Idee gebracht hat, meinen Blog als Antwort auf diese Frage vorzuschlagen.

Suchanfragen - ich bin verwirrt und habe doch auch keine Ahnung
Suchanfragen – ich hab doch auch keine Ahnung!

„sessel- und sofaschonbezüge“: also da würde es mich schon wunder nehmen, wie die ausgerechnet hier bei mir landen! LOL!

Und dann wieder Hunderte von Anfragen von Eltern, die Angst um ihr Kind haben. Was soll ich Euch nur raten? Findet Gelassenheit? Vertrauen, dass die Lebenskraft Eures Kindes stärker ist, als alles, wovor Ihr Euch fürchtet? Ängste kann man nicht wegreden, noch sie wegschreiben. Man muss einen Weg finden, mit ihnen umzugehen und es ist ganz wichtig, sich Tag für Tag zu versichern, dass sie unbegründet sind. Damit meine ich nicht, sich einzureden „ich muss keine Angst haben“, sondern ich meine sich hinstellen, sein Kind ansehen, es wirklich ansehen und sich davon überzeugen, dass es atmen kann, eine Treppe hochklettern oder mit dem Rad fahren kann.

Wenn Euch die Ängste so fertig machen, dass Ihr deshalb nicht mehr schlafen könnt, oder Euch oder Euer Kind deswegen einschränkt, dann geht bitte zu Eurer Ärztin oder Eurem Arzt und lasst Euch helfen!