Die Schweizerin Iris Muhl hat als Kind lange nicht schwimmen gelernt, weil sie Angst vor Haien hatte. Daraus ist vierzig Jahre später eine herrlich fantasievolle Kindergeschichte geworden, in der ein kurzsichtiger Hai und ein kleiner Junge die Hauptrollen spielen. Weiterlesen →
Nicola Schmidt schrieb in einem lange zurück liegenden Blogbeitrag Montags-Mama-Mantra: Wasser sein darüber, wie es in manchen Situationen einfacher ist, ein Kind zu führen indem die Autoritätsperson „wie Wasser ist“ statt Druck zu machen.
Aktion und Reaktion – bis die Verbindung reisst Rainer Sturm / pixelio.de
Nun, Kurzer ist ja sehr druckempfindlich und Druck erzeugt bei ihm automatisch sofortigen Gegendruck in gleicher Stärke. Sehr oft ist die Situation dann so verbockt, dass gar nichts mehr geht.
In der Erziehung gilt das Gesetz von Aktion und Reaktion, das wir aus dem Physikunterricht kennen: Ziehe ich mit einer Kraft X an einem Gegenstand, zieht dieser mit identischer Kraft in die andere Richtung.
Was kann ich tun, um den Gegenstand zu bewegen? Ich kann stärker ziehen, die Zugkraft so weit erhöhen, bis sich entweder der Gegenstand bewegt, die Verbindung reisst oder ein Bauteil des Gegenstandes bricht. Wie kann man voraussehen, welcher Teil bei zu viel Zug reisst oder bricht? Man kann es nicht. Klar ist nur: Der schwächste Teil wird reissen, nicht der Stärkste.
In einer Eltern-Kind-Beziehung ist das Erwachsene stärker. Immer. Es kann selber nicht kaputt gehen, jedoch beim Gegenüber oder an der Verbindung viel zerstören. Deshalb liegt es in seiner Verantwortung abzuschätzen, wie fest es am Kind (herumer)ziehen kann, bevor etwas im Kind kaputt geht oder aber die (Ver)Bindung mit dem Kind abreisst. Meistens hören wir weit früher auf, Druck oder Zug auszuüben.
Nur: Wo genau ist der Punkt erreicht, wo die Verbindung zwar noch nicht zerrissen ist, aber bereits unwiderruflich und unreparierbar beschädigt? Wann kommt der Punkt, an dem ein zu oft gespanntes Gummiband seine Elastizität verliert?
Das weiss man erst hinterher und das macht die Sache so schwierig.
Deshalb gefällt mir der „Artgerecht“-Ansatz von Nicola Schmidt: Sei wie Wasser, fliesse ums Kind herum aber immer talwärts:
Immer, wenn ich das berücksichtige, kommen wir gut miteinander aus. Kein Streit, kein Stress, keine Erschöpfung, keine Tränen. Dann finden wir den Weg, der für uns beide okay ist. Und wir kommen immer im Tal an. Wir mäandern ein bisschen wie ein guter Fluss, aber wir kommen an. Wenn ich es mit Druck versuche, wenn ich „durchziehen“ will, wenn ich hetze, wenn ich will, dass die Kinder funktionieren, gibt’s Tränen, Streit und Erschöpfung und wir sind keinen Deut schneller oder effizienter als mit der Wasserstrategie. Ist das bei euch auch so?
Ja ist es. Aber nur wenn ich mich daran erinnere und daran halte.
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