Ihr wundert Euch sicher, weshalb ich nach dem Enthusiasmus Anfang des Jahres seit Wochen kaum mehr etwas gepostet habe. Das liegt daran, dass im Moment meine ganze für das Blog zur Verfügung stehende Zeit für Arbeiten im Hintergrund draufgeht.

Tatsache ist: „Mama hat jetzt keine Zeit“ ist seit 2010 online, das sind 12 Jahre. Knapp über tausend Artikel, unzählige Bilder. 12 Jahre sind im Internet eine Ewigkeit, und es gab während diesen Jahren unzählige juristische und technische Āžnderungen. Deswegen ist es schon lange an der Zeit, dass ich mir jeden Artikel und jedes Bild einzeln ansehe, die Texte den neuen Algorithmen und die Bilder heutigen Standards anpasse. Das benötigt Zeit – Zeit die mir dann zum schreiben fehlt.

Schon der normale Unterhalt eines Blogs frisst ziemlich viel Zeit

Um für Besucherinnen und Besucher attraktiv zu bleiben, muss ein Blog inhaltlich aktuell sein, schnell geladen werden und gefunden werden können. Die Darstellung muss den neusten Clients und Geräten angepasst sein.

Folgende Punkte muss man beispielsweise regelmässigen Abständen überprüfen:

1. Ist die CMS-Software noch aktuell? Alle verwendeten Plugins und Themes müssen auf dem neusten Stand sein. Nur soist die sicherheit gewährleistet und wird die Leistung aufrecht erhalten.

2. Spam löschen: Trotz der wertvollen Hilfe von Spam-Filtern wie Akismet muss man Kommentare ab und zu noch von Hand durchgehen und Spam-Kommentare entfernen. Nur so kann man sicher sein, dass das Blog „sauber“ bleibt. Desweiteren muss man den Spam-Filter daraufhin überprüfen, ob nicht aus Versehen korrekte Kommentare geschluckt hat.

3. Links überprüfen: Alle Links, die vom Blog ausgehen, sollten funktionieren und tatsächlich zu den entsprechenden Zielseiten führen. „Mama hat jetzt keine Zeit“ hat mehrere Zehntausend ausgehende Links – zum Glück gibt es Plugins, die die Site in regelmässigen Abständen scannen, Links testen und Alarm schlagen, wenn einer nicht mehr funktioniert. Die Suche nach der korrekten neuen Adresse der Zielseite können sie einem jedoch nicht abnehmen – das muss man von Hand machen, oder aber den fehlerhaften Link löschen.

4. Sicherheit überprüfen: Sicherheit ist ein Riesenproblem. Die „bösen Buben“ suchen per Bots unerbittlich nach Sicherheitslücken in den gängigen CMS und den dazugehörigen Plugins. Naturgemäss sind sie den Herstellern von Sicherheitssoftware immer einen Schritt voraus. Deswegen muss man ständig von Hand gewisse Sicherheitsprüfungen durchführen und gegebenenfalls Massnahmen ergreifen, im schlimmsten Fall sogar die Site offline nehmen, bis das Problem technisch gelöst wurde.

5. Leistung überprüfen: Nichts ist im Internet lästiger als Seiten, die zu langsam oder gar nicht laden, oder die nicht korrekt funktionieren. Das ist für Besucherinnen und Besucher lästig, und wird zudem von den Suchmaschinenalgorithmen bestraft.

Es ist wichtig, diese Aufgaben regelmässig durchzuführen. Nur so ist sichergestellt, dass das Blog funktioniert, aktuell und effektiv bleibt. Je nach Grösse eines Blogs und Traffic müsse diese Überprüfungen täglich, wöchentlich oder monatlich gemacht werden.

Nach so vielen Jahren muss auch der Inhalt aufgefrischt werden

Mit den Jahren reicht es nicht mehr, die oben aufgezählte Routinearbieten durchzuführen. Sobald sich die Rechtslage oder die Algorithmen der Suchmaschinen ändern, gibt es weitere inhaltliche Wartungsarbeiten, die durchgeführt werden müssen, um weiterhin den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen und SEO-mässig auf dem neuesten Stand zu sein.

Zum Beispiel:

Datenschutzbestimmungen: Wenn sich die geltenden Datenschutzgesetze ändern, müssen Datenschutzbestimmungen, Formulare, usw. entsprechend angepasst, manchmal sogar neu aufgesetzt werden. Tricky ist es, wenn europäische und schweizerische Gesetzgebung unterschiedlich sind.

Nutzungsbedingungen: Das trifft für mein Blog nicht zu, aber für gewisse Community-Blogs oder Webshops müssen Nutzungsbedingungen fortlaufend der geltenden bzw. geänderten Rechtslage angepasst werden.

Anpassung der Inhalte: Wenn sich die Algorithmen der Suchmaschinen ändern, kann es notwendig sein, die Inhalte eines Blogs anzupassen, damit die Seiten weiterhin von den Suchmaschinen gut gefunden werden. Das ist es, was ich momentan tue – da ich diesen Aspekt des Blog jetzt (viel zu) lange vernachlässigt habe, habe ich noch einen riesigen Berg vor mir.

Anpassung der SEO-Strategie: Als ich mit dem Blog startete, hatte ich keinen Schimmer, wohin sich das entwickeln würde, geschwiege denn eine Strategie für die Suchmaschinen. Diese habe ich im letzten Jahr überhaupt erst entwickelt und muss sie nun durchgängig in über Tausend Artikeln von Hand einarbeiten.

Wenn ein Blog gefunden werden und den aktuellen rechtlichen und technischen Anforderungen entsprechen soll, kommt man nicht um diese Arbeiten herum. Es sei denn, man habe das Budget, um sie auszulagern. Aber auch dann muss man Überlegungen zur Zielsetzung, zur Zielgruppe, zum Themenfokus, dem Stil, ggf. Monetarisierungsstrategie usw. anstellen – das kann einem niemand abnehmen!

An all dem bin ich zur Zeit – und wohl noch für die nächsten Wochen – dran. Mal schauen, wie gut ich vorwärtskomme und wie es danach weitergeht.

Zum Pinnen und Teilen:
Wartungsarbeiten zum Jahresende