Die Welt endet nicht an der Tür des Kinderzimmers und auch für meinen Sohn wird sie täglich grösser. Als Eltern üben wir natürlich so grossen Einfluss wie möglich aus, was unsere Wertvorstellungen und Überzeugungen angeht. Aber sie lauert da draussen, die Welt, mit ihren ganz eigenen Regeln. Und an Tagen wie heute graust mir ein Bisschen davor…
Auf Recherchen zu anderen Themen bin ich heute über zwei Artikel gestossen. Sie haben nicht wirklich viel miteinander zu tun. Oder doch? In beiden geht es um Männlichkeit und wie sie sich definiert. Im Facts-Artikel „Achtung, fertig, Chaos!“ (April 2005) geht es um gewisse Vorfälle in der Schweizer Armee, wo die Menschenwürde des Individuums im Namen der Gemeinschaft und Kameradschaft mit den Füssen getreten wurde. In der Online-EMMA vom 10.11.11 wird unter dem Titel „Hallo, Geht’s noch?“ darüber informiert, dass der deutsche Rapper und bekennende Frauen- und Schwulenhasser Bushido als „Beispiel für eine gelungene Integration“ mit einem Bambi geehrt werden soll.
Was nur können wir tun, um unsere Buben vor solchen „Vorbildern“ zu schützen? Ich denke nicht viel. Nur immer wieder ihnen selber vormachen, dass man nicht andere erniedrigen muss, um sich selbst aufzuwerten. Und ihnen dabei helfen, echtes Selbstbewusstsein und echtes Selbstwertgefühl aufzubauen. Denn dann brauchen sie solchen Mist gar nicht.
Ja, Katharina, die Welt da draussen, die bereitet mir auch Sorgen… und es gibt so viele Situationen im Alltag, die ich beobachte und bei denen ich mich fragen: Was, wenn das meine Buben wären?
Wir können sie nicht schützen. Wir können nur vorleben und… hoffen, etwas Glück zu haben.