Da weiss wieder mal jemand, was alle Kinder immer benötigen: Matsch und Liebe!
Immer. Alle Kinder. Die sind nämlich baugleich.
Aber was mache ich jetzt mit meinem Kind, das nie, weder als Baby noch als Kleinkind noch jetzt als Schulkind cool fand, wenn es klebrig wurde oder schlammige Hände hatte? Das starke Gerüche von ersten Lebenstag an eklig fand und nie, keine Sekunde seines achteinhalbjährigen Lebens jemals auf die Idee gekommen ist, mit Kot zu spielen.
Für das Kind ist der grosse Haufen im Topf nicht ekelig, es ist stolz auf ihn.
Bei allem Respekt: Wer das geschrieben hat, hat mein Kind als Kleinkind nicht gekannt!
Aber ich mag hier jetzt nicht über die privaten Angelegenheiten eines Kindes mit ausgeprägt starken Sinneseindruckempfindungen schreiben. Nur so viel: Es gibt nicht DAS Kind. Es gibt solche und solche Menschen. Manche sind wie kleine Ferkel am glücklichsten, wenn sie sich im Schlamm wälzen oder mit dem eigenen Kot spielen dürfen. Und manche mögen das nicht.
Worauf ich hinauswill und der Grund, weshab mir der verlinkte Artikel aufgestossen ist, ist etwas anderes: Hier werden Fakten vermischt mit Werturteilen und ganz schnell wird im Umkehrschluss ein Schuh draus.
Kinder, die keine „hintergründige Freude an allem, was matscht und stinkt“ haben, die das weder „lustvoll“ finden, noch bei Tätigkeiten, bei denen sie voller Schlamm werden, glücklich sind, können trotzdem „sauwohl“ in ihrem Körper sein.
Und Eltern von solchen Kindern machen weder etwas falsch, noch verbauen sie ihren Kindern quasi eine gesunde Entwicklung. Oder hätte ich den Kurzen als Baby täglich in eine Wanne Schlamm tunken sollen, so rein präventiv, damit er später bei den schulärztlichen Untersuchungen nicht beim einen oder anderen Punkt aus der Norm fällt?
Kinder müssen ihrem eigenen Gespür vertrauen dürfen.
Jawoll Frau Psychologin! Und wenn ihnen dieses Gespür sagt, dass der Schlamm zwischen den Fingern unangenehm ist oder dass der eigene Kot stinkt, dann ist das genau so in Ordnung wie das Gegenteil!
Hört doch bitte einfach auf damit, Menschen mit all ihren Eigenarten in „Richtig“ und „Falsch“ einzuteilen!
Und was hat überhaupt die Tatsache, ob ein Kind gerne pflüdelet (dt.: matschelt) oder nicht, mit (mangelnder) Liebe zu tun?!
Danke für den Artikel. Ich mag diese Gleichmacherei auch nicht, frage mich immer, wem das etwas bringen sollte, wenn man immer alle in eine Schublade stecken will. Kinder müssen nach Fahrplan durch die Kindheit gehen, wenn sie ein wenig vom Plan abweichen, muss man sich eine Therapie überlegen…
Ich mag dreckige Hände übrigens auch nicht. Ich würde ab und an gerne auf der Wiese Yoga machen, doch dann kommen Gedanken wie: Was, wenn der Hund da vorher hingepinkelt hat? Oder eine Katze den Rasen als Klo benutzt hatte? Ich bleib dann doch auf der Matte. Zum Glück bin ich kein Kind mehr, sonst müsste ich da wohl durch und es lieben 😉