Manchmal ist es Liebe auf den ersten Blick und erst beim zweiten und dritten blick merkt man, dass man nicht nur ein wunderschönes, sondern auch ein interessantes und lehrreiches Buch in den Händen hält.

So ist es mir mit dem «Museum des Körpers» von Jennifer Z. Paxton mit den Illustrationen von Katy Wiedemann ergangen. Ich mag das Buch zwar nicht mehr hergeben, weiss aber, dass viele von Euch noch auf der Suche nach sinnvollen Büchergeschenken für ihre Kinder und Jugendlichen sind.

Der Inhalt

«Hast du dich jemals gefragt, wie das Innere deines Körpers aussieht?»

So lautet der erste Satz dieses edel gestalteten Buches im Grossformat, bevor es die jungen Leserinnen und Leser auf eine Reise durch den Körper des Menschen und seine Funktionen mitnimmt.

«Das Museum des Körpers» ist also tatsächlich ein richtiges Anatomiebuch für Kinder und Jugendliche, mit altmodisch anmutenden, realistischen Zeichnungen des Skelettes und der Organe.

Ganz klassisch ist das Buch unterteilt in die verschiedenen Systeme und ihre jeweiligen Funktionen für das menschliche Leben:

  • Eine Einleitung erklärt, was Anatomie überhaupt ist und aus welchen Bausteinen er menschliche Körper zusammengesetzt ist.
  • Danach erfährt man etwas über das Muskel- und Skelettsystem
  • Das Herz-Kreislauf und Atmungssystem
  • Das Verdauungssystem und das Harnsystem
  • Das Nervensystem und die Sinnesorgane
  • Das Immun- und Lymphsystem
  • Das Hormon- und Fortpflanzungssystem

Jedes dieser Kapitel ist wiederum aufgeteilt in eine ein-seitige Einleitung, sowie je eine Doppelseite mit den Erklärungen und einer Illustration zu den jeweiligen Unterkapiteln: Zum Beispiel im Kapitel «Verdauungssystem» lernen wir zuerst, wie es aufgebaut ist und als System funktioniert, danach erhalten die Mundhöhle, der Rachen, die Speiseröhre, der Magen, der Dünndarm und der Dickdarm je ihre eigene Doppelseite mit interessanten Details.

Habt Ihr zum Beispiel gewusst, dass der Magen zusammengefaltet ist, so dass er sich bei Bedarf wie eine Mundharmonika auffalten kann? Oder dass Säuglinge ihre Mutter nicht mit den Augen, sondern am Geruch erkennen? Solche und unzählige andere Informationen findet man beim Lesen der Beschreibungen auf der linken Doppelseite, rechts davon kann man die schönen, detaillierten und akkuraten Illustrationen bewundern, um das Gelesene besser zu verstehen.

Ein Bonuspunkt gibt es für das Kapitel über männliche und weibliche Geschlechtsteile und Fortpflanzungsorgane und dafür, dass alle korrekt benannt werden. In viel zu vielen Kindersachbüchern über den Körper fehlt ja zum Beispiel die Klitoris.

Wie es sich für ein Buch mit wissenschaftlichem Anspruch gehört, findet sich übrigens am Ende ein alphabetisches Stichwortverzeichnis, damit man einzelne Begriffe oder Themen schnell finden kann.

Mein Fazit

«Das Museum des Körpers» ist edel gestaltet und liegt trotz des riesigen Formates und seines Gewichts gut in der Hand. Zuerst wollte ich die Grösse als Negativpunkt auflisten, aber das Format ist nötig, damit die detaillierten Zeichnungen gut zur Geltung kommen.

Die Illustrationen erinnern an alte anatomische Skizzen im Stil des 18. und 19. Jahrhunderts, was durch die gedeckten Farben noch betont wird. Mir gefallen die Zeichnungen sehr gut, aber Ästhetik liegt natürlich im Auge der Betrachterin.

«Das Museum des Körpers» ist ein ideales Geschenk für Kinder, die auf Sachbücher stehen, aber auch für Erwachsene, denen morbide Zeichnungen mit Knochen, Muskeln und Totenköpfen gefallen. Wenn Ihr ein Kinderbuch über den Körper des Menschen sucht, seid Ihr mit diesem wunderschönen Buch auf jeden Fall gut bedient.

«Das Museum des Körpers» ist Teil der Sachbuchreihe «Eintritt frei» des Prestel Junior Verlags. In den anderen Büchern der Reihe geht es unter anderem um Tiere, Pflanzen, Pilze, die Planeten, das Meer und die Evolution.

«Das Museum des Köpers» ist zum Blättern, zum Lesen und zum Nachschlagen geeignet. Der Teenager (14 Jahre) hat es zum Lernen benutzt, als sie in der Schule den menschlichen Körper und seine Funktionen durchnahmen und es half ihm beim Verständnis der Körperfunktionen und Zusammenhänge im Körper.

Der Prestel Verlag empfiehlt das Buch ab 8 Jahren, ich würde es aber auch schon an Jüngere verschenken – je nach Kind. Einige könnten sich vor den Zeichnungen auch fürchten, andere wiederum könnten davon fasziniert sein.

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Infos zum Buch

„Feine, detaillierte Illustrationen treffen in diesem grossformatigen Band auf anschauliche Beschreibungen. Und so öffnet sich der gesamte menschliche Körper. Vom Skelett über die Muskeln, die unseren Körper aufrecht halten, bis hin zum Gehirn mit seinen feinen Funktionen, dem Herz-Kreislauf-System mit dem Atemapparat sowie dem Verdauungssystem. Das zentrale Nervensystem offenbart sich mit all seinen Feinheiten. Immunsystem, Hormone und Fortpflanzungsorgane erscheinen trotz ihrer Komplexität ganz klar und verständlich.

Mit den prächtigen Bildern von Katy Wiedemann und dem fachkundigen Text von Professor Dr. Jennifer Z. Paxton ist dieses wunderschöne Buch eine Feier der Anatomie.

Dieses Buch wird klimaneutral produziert.“

„Das Museum des Körpers“
von Professor Dr. Jennifer Z. Paxton, illustriert von Katy Wiedemann
Prestel Junior Verlag, Verlagsgruppe Penguin Randomhouse, 2022
ISBN 978-3-7913-7529-8
Empfohlen ab 8 Jahren

„Das Museum des Körpers“ von Jennifer Z. Paxton (Texte) und Katy Wiedemann (Illustrationen)
„Das Museum des Körpers“ von Jennifer Z. Paxton (Texte) und Katy Wiedemann (Illustrationen)
„Das Museum des Körpers“ von Jennifer Z. Paxton (Texte) und Katy Wiedemann (Illustrationen)
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„Das Museum des Körpers“ von Jennifer Z. Paxton (Texte) und Katy Wiedemann (Illustrationen)

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Bezugsquellen

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