Aus der Schule kommt ein Anruf.

„Kurzer zeigt seinen Kamerädchen ständig den Mittelfinger!“ säuselt eine empörte Stimme.

„Fuck“, denke ich, „geht das schon wieder los?“

Kurzer ist impulsiv, nahe am Wasser gebaut und reagiert wunderbar vorhersehbar auf Pöbeleien anderer Kinder. Ein perfektes Opfer auf dem Pausenplatz.

Als er sich nicht mehr gegen jene wehren konnte, die ihn ärgerten, schlug er sie.

„Du musst Dich mit Worten wehren“, brachten wir ihm bei.

Als er das tat, hiess es, er solle nicht immer so viele Schimpfwörter benutzen.

Also sagten wir ihm, er solle das nicht mehr tun.

Und jetzt zeigt er ihnen also den Mittelfinger.

Schlaues Kind!

 

(alternativ könnte die Schule ja endlich mal dafür sorgen, dass er nicht mehr geärgert wird, ich werde ihm nämlich nicht beibringen, dass er sich nicht wehren darf)